Zusammenfassung | Der Wirtschaftsaufschwung der letzten Jahre hat in Lateinamerika nur begrenzt Auswirkungen auf die Armutsreduzierung und Einkommensverteilung. Die Analyse von fünf Staaten zeigt Unterschiede zwischen denjenigen Ländern, deren Sozialpolitiken eine größere Kontinuität zur neoliberalen Phase aufweisen, indem sie sich auf fokussierte Einkommenstransfers stützen (Argentinien, Brasilien und Chile), und jenen wie Venezuela und Bolivien, die verstärkt auf Strategien der sozialen Mobilisierung und Universalität setzen. Jedoch begrenzen die Spezialisierung der Produktion, die Ausrichtung auf den Primärsektor und die regressiven Steuersysteme die Möglichkeit zu weiterreichenden und nachhaltigen Fortschritten.